TRINKWASSER- VERSORGUNG

Trinkwasserversorgung

TRINKWASSER- SCHUTZGEBIETE

Vier Gewinnungsgebiete

STRUKTURDATEN

Rohrleitungsnetze, Tiefbrunnen, Hochbehälter und Pumpwerke

WASSERQUALITÄT

Qualität und Analyse

ENERGIEEFFIZIENZ

Bei der Trinkwasserversorgung

GESETZE / VERORDNUNGEN

Rechtliches

INSTALLATEURE & VIUs

Firmen im Installateurverzeichnis

NETZANSCHLUSS

Wasserhausanschluss

TRINKWASSER- VERSORGUNG

Trinkwasserversorgung

TRINKWASSER- SCHUTZGEBIETE

Vier Gewinnungsgebiete

STRUKTURDATEN

Rohrleitungsnetze, Tiefbrunnen, Hochbehälter und Pumpwerke

WASSERQUALITÄT

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Bei der Trinkwasserversorgung

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NETZANSCHLUSS

Wasserhausanschluss

Hier finden Sie die aktuellen Wasser- und Abwasserpreise: https://www.neuburg-donau.de/wirtschaft/zahlen-und-statistik/kostenstruktur

Hier finden Sie die aktuellen Wasser- und Abwasserpreise: https://www.neuburg-donau.de/wirtschaft/zahlen-und-statistik/kostenstruktur

Wassernetz

Das Wasserleitungsnetz der Stadtwerke Neuburg an der Donau hat eine Länge von ca. 343,4 km und teilt sich in zwei Versorgungszonen – das Versorgungsgebiet der großen Kreisstadt Neuburg an der Donau und der Gemeinde Oberhausen (außer den Ortsteilen Marienheim, Fleischnershausen, Heinrichsheim, Zell, Bruck und Maxweiler) mit dem Brunnen Sehensand und dem Hochbehälter Donauwörther Straße und dem Versorgungsgebiet Bittenbrunn (außer dem Ortsteil Bergen) mit dem Brunnen Bittenbrunn und dem Hochbehälter Gietlhausen – auf. Über die drei ca. 220 Meter tiefen Brunnen in Sehensand wird mit ca. 2,2 Mio. m³ Wasser pro Jahr der größte Teil des Neuburger Trinkwassers befördert. In Bittenbrunn wird im Jahr ca. 80.000 m³ Wasser befördert. Das Neuburger Trinkwasser hat eine „hervorragende“ Qualität, da es keine Pestizide, Hormone oder PFC aufweist.

Stephan Strehle (Leitung Gas-, Wasser-, Wärmenetze)

Trinkwasserversorgung Neuburg

Die Stadtwerke Neuburg an der Donau besitzen die in den Strukturdaten aufgeführten Brunnen, die sich in den Gewinnungsgebieten (bzw. Wasserschutzgebieten) Sehensand, Bittenbrunn, am Brandl und Beuthmühle befinden. Derzeitig wird nur in Sehensand und Bittenbrunn Wasser entnommen. Der Brunnen 2 des Wasserwerks „Am Brandl“ wird als Notbrunnen vorgehalten und die Brunnen Beuthmühle I und II besitzen derzeit keine betriebsfähigen Zubringerleitungen und sind daher kurzfristig nicht als Notbrunnen einsetzbar.

Im Wasserwerk Sehensand wird eine (zweistraßige) Aufbereitung betrieben, in der eine Belüftung und Enteisung- und Entmanganung durchgeführt wird. In Bittenbrunn findet dagegen nur noch eine geringe Belüftung statt.

In das Versorgungsnetz sind zusätzlich zwei Hochbehälter eingebunden, die als Wasserspeicherreservoir dienen und somit Trink- und Löschwasser bereithalten bzw. zwischenspeichern. Zum einen der Hochbehälter Donauwörther Straße (2×4000 m³), der über das Wasserwerk Sehensand befüllt wird und zum anderen der Hochbehälter Gietlhausen (2×125 m³), der über den Brunnen Bittenbrunn befüllt wird.

Das Leitungsnetz der Stadtwerke Neuburg an der Donau umfasst ca. 212 km Haupt- und Zubringerleitungen, sowie ca. 130 km Hausanschlussleitungen. Es teilt sich dabei in zwei Versorgungszonen, die durch Schieber getrennt sind: Das Versorgungsgebiet Bittenbrunn mit dem Brunnen Bittenbrunn und Hochbehälter Gietlhausen, sowie das Versorgungsgebiet Neuburg, das genauso wie das hieran angeschlossene Gebiet der Gemeinde Oberhausen über die Brunnen Sehensand und den Hochbehälter Donauwörther Straße versorgt wird.

Zu benachbarten Wasserversorgern bestehen drei Notverbünde. Im Normalbetrieb sind die Versorgungsnetze getrennt. Um Stagnationen in den Verbundleitungen zu verhindern, werden jedoch einige Haushalte durch die benachbarten Wasserversorger oder durch die Stadtwerke Neuburg an der Donau im jeweils anderen Versorgungsgebiet versorgt.

Trinkwasserschutzgebiete

Die Wasserversorgung Stadtwerke Neuburg an der Donau bestehen aus vier Gewinnungsgebieten. Von diesen werden momentan nur zwei (Sehensand und Bittenbrunn) für die öffentliche Wasserversorgung genutzt. Die anderen beiden (Am Brandl und Beutmühle) liefern zurzeit kein Wasser ins Netz. Allerdings sind die Schutzgebiete nach wie vor gültig.

Das Versorgungsgebiet umfasst das Stadtgebiet der großen Kreisstadt Neuburg an der Donau (außer den Ortsteilen Marienheim, Fleischnershausen, Heinrichsheim, Zell, Bruck, Maxweiler und Bergen) und das Gebiet der Gemeinde Oberhausen.

Der Hauptteil des Neuburger Trinkwassers kommt aus der Karstquelle im Sehensander Forst. Über die drei ca. 220 Meter tiefen Brunnen XI, XII und XIII werden ca. 2,2 Mio. m³ Wasser pro Jahr gefördert. Die zweite Wasserversorgungsanlage, die ins Netz fördert, ist der Brunnen Bittenbrunn. Die Wasserversorgung Bittenbrunn ist deutlich kleiner. Hier werden im Jahr ca. 80.000 m³ Wasser gefördert. Von hier aus werden die Ortsteile Bittenbrunn, Laisacker, Gietlhausen und ein Teil der Mohnheimerstraße versorgt.

Strukturdaten

Rohrleitungsnetze

Leitungsnetz: 343,4 km
Zubringerleitungen: 1,4 km
Hauptleitungen: 212 km
Hausanschlussleitungen: 130 km
Wasserversorgung Sehensand
Brunnen in Betrieb Tiefe Förderleistung
Sehensand Tiefbrunnen 11 ja 204 m 80 l/s 288 m³/h
Sehensand Tiefbrunnen 12 ja 210 m 80 l/s 288 m³/h
Sehensand Tiefbrunnen 13 ja 220 m 40 l/s 144 m³/h
Bittenbrunn Brunnen Bittenbrunn ja 77 m 10 l/s 36 m³/h
Beuthmühle Beuthmühle 1 nein 65 m 8,33 l/s 30 m³/h
Beuthmühle Beuthmühle 2 nein 65 m 10 l/s 36 m³/h
Am Brandl Tiefbrunnen 1 nein 78 m 26,39 l/s 95 m³/h
Am Brandl Tiefbrunnen 2 nein 176 m 105 l/s 378 m³/h

Hochbehälter

Hochbehälter Fassungsvermögen
Donauwörther Straße 8000 m³
Gietlhausen 250 m³

Pumpwerke

Pumpwerke Förderleistung
Druckerhöhung Ried 2×3,7 l/s 2×13,3 m³/h
Druckerhöhung Oberhausen 4×8,3 l/s 4×30 m³/h
Druckerhöhung Kreuzberg 3×5,5 l/s 3×20 m³/h
Druckerhöhung Gerhard Hauptmann Straße 2×3,61 l/s 2×13 m³/h

Wasserqualität

Das Neuburger Trinkwasser ist von herausragender Qualität. Alle Mineralien, die ein gutes Trinkwasser enthalten sollte, sind in der richtigen Menge enthalten. Die Wasserqualität wird in Deutschland durch die Trinkwasserverordnung (TinkwV) geregelt. Man bleibt immer auf dem neusten Stand der Technik, was wissenschaftliche Erkenntnisse und Analysemethoden betrifft. Damit ist das Trinkwasser das am besten geschützte und am meisten überwachte Lebensmittel in Deutschland.

Es werden sowohl chemische als auch bakteriologische Parameter in engen Zeiträumen regelmäßig überprüft. Die bakteriologische Untersuchung findet in Neuburg an der Donau jede Woche statt. Chemische Untersuchungen gibt es zurzeit dreimal pro Jahr. Die Wasserproben werden in einem speziell zugelassenen Trinkwasserlabor untersucht. Durch diese lückenlose Überprüfung kann auch eine gleichbleibend hervorragende Qualität bestätigt werden. Die weniger erwünschten Stoffe sind nicht enthalten. Daher ist auch, abgesehen von einer Anreicherung mit Sauerstoff und einer Enteisung, keine Aufbereitung nötig. Das Neuburger Wasser enthält kaum Nitrat, ist natriumarm und kann daher auch als Babynahrung (ausgenommen während Netzdesinfektionsmaßnahmen, z. B. Chlorung) empfohlen werden.

Wasseranalyse

Die Qualität unseres Wasserreservoirs kann als “hervorragend” bezeichnet werden. Das Wasser weist keine Pestizide, Hormone oder PFC auf. Das Neuburger Wasser unterschreitet alle Grenzwerte deutlich. Und dazu schmeckt es noch hervorragend!

Beste Qualität ist gewährleistet:

Gesamthärte dH ca. 19,2 – 20,0
Leitfähigkeit (25°) µS/cm ca. 624 – 639
ph-Wert ca. 7,2 – 7,4
Nitrat mg/l ca. < 0,5 – 1,1
Sauerstoff mg/l ca. 2,5 – 6,09
Fäkalcoli und Coliforme nicht nachweisbar
Pflanzenschutzmittel nicht nachweisbar

Energieeffizienz bei den Stadtwerken Neuburg an der Donau

Nationale Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums

Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert das Bundesumweltministerium seit 2008 zahlreiche Aktivitäten, die einen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele leisten. Sie decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab, von der Konzepterstellung bis hin zu investiven Maßnahmen. Von den Programmen und Projekten der Nationalen Klimaschutzinitiative profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Kommunen, Unternehmen und Bildungseinrichtungen.

Weitere Informationen zur Nationalen Klimaschutzinitiative erhalten Sie auf der Homepage des Bundesumweltministeriums und des Projektträgers Jülich.

Wasserwerk rüstet sich für Energiewende

Das Bundesumweltministerium fördert mit der Nationalen Klimaschutzinitiative ebenfalls die Entwicklung von Ideen zur Steigerung der Energieeffizienz und Energieeinsparung in der Trinkwasserversorgung. Auch die Stadtwerke Neuburg an der Donau haben sich erfolgreich um die Aufnahme in das Förderprogramm beworben. Mit Unterstützung des Bundesministeriums rüstet sich die kommunale Trinkwasserversorgung für die Energiewende. So wird das Wasserwerk mit fachkundiger Unterstützung ein Konzept zur Verbesserung der Energieeffizienz in der Wasserversorgung erstellen. Das Konzept soll als strategische Planungs- und Entscheidungshilfe dienen, um zu zeigen, wie mittels klimafreundlicher Maßnahmen Treibhausgase und Energieverbräuche nachhaltig reduziert werden können. Neben der Bestandsanalyse und der Erstellung einer Energie- und Co2-Bilanz gehört auch die Ausarbeitung eines Maßnahmenkatalogs zu den Inhalten des Förderprogramms.

Obwohl die Trinkwasserversorgung zu den klimafreundlichsten Branchen zählt, konnten durch die Teilnahme an der Förderinitiative weitere Energieeinsparpotenziale identifiziert werden. Mit folgenden Maßnahmen wird der Energiebedarf der Stadtwerke Neuburg an der Donau mittelfristig um 15 % bis 20 % reduziert werden:

  • Verbesserung der Pumpsteuerung und damit Betriebsoptimierung im Sinne des Klimaschutzes
  • Umverteilung der geförderten Wassermenge auf die energetisch effizientesten Pumpen

Überblick über das Vorhaben:

  • Titel: Klimaschutz-Teilkonzept „Klimafreundliche Trinkwasserversorgung der Stadtwerke Neuburg a. d. Donau”
  • Laufzeit: 01.12.2017 – 30.11.2018
  • Beteiligte Partner: Schneider-Leibner Ingenieurgesellschaft mbH
  • Förderkennzeichen: 03K07127
  • Gesamtvolumen: 47.040,00 Euro (davon 50 %-ige Förderung durch das Bundesumweltministerium)

Installateure & VIUs

Wasser ist ein Lebensmittel und wird im öffentlichen Bereich, dem Zuständigkeitsbereich der Stadtwerke Neuburg an der Donau, lückenlos überwacht. Damit in Ihrer eigenen Hausinstallation keine Beeinträchtigungen auftreten, dürfen nur Fachfirmen hausinterne Wasserleitungen bauen und warten. Diese Firmen müssen im Installateurverzeichnis eines Wasserversorgers eingetragen sein.

Hier finden Sie die Firmen, die im Installateuerverzeichnis Wasser der Stadtwerke Neuburg an der Donau eingetragen sind.

Netzanschluss

Der Wasserhausanschluss liegt laut Satzung komplett bis zum Wasserzähler im Verantwortungsbereich der Stadtwerke Neuburg an der Donau. Er wird von den Stadtwerken erstellt und gegebenenfalls auch geändert.

Bitte senden Sie uns den vollständig ausgefüllten Netzanschlussantrag für einen Wasseranschluss per Mail, Fax oder Post. Unser Technische Kundenservice meldet sich anschließend mit einem individuellen Angebot bei Ihnen. Die Abrechnung des Anschlusses erfolgt nach der gültigen Beitrags- und Gebührensatzung zur Wasserabgabe der Stadt Neuburg an der Donau.

Bitte beachten Sie immer die aktuell gültigen Technischen Richtlinien Hausanschlüsse der Stadtwerke Neuburg an der Donau.

Die aktuell gültige Preisliste für Tätigkeiten der technischen Abteilungen finden sie hier.

Wasser ist Leben

Ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist für den menschlichen Organismus elementar. Wie gut uns Wasser tut, merken wir im Erwachsenenalter meist erst nach sportlicher Anstrengung oder bei Kreislaufproblemen.

Zwei bis drei Liter täglich sollten es schon sein, denn Wasser garantiert – neben Sauerstoff – die Lebenskraft des Menschen. Wasser ist vielfältig einsetzbar: nicht nur als Lebensmittel, sondern auch als Kühl- und Produktionsmittel liefert das flüssige Element Energie, Erholung und Heilung.

In Europa können wir uns gar nicht mehr vorstellen, dass rund 2,5 Milliarden Menschen auf unserem Planeten keinen Zugang zu sauberem Wasser haben. Vor diesem Hintergrund wird die Tätigkeit der Stadtwerke Neuburg besonders bedeutsam. Denn wir sorgen dafür, dass Wasser in hervorragender Qualität für jeden in der gewünschten Menge und rund um die Uhr zur Verfügung steht.

Das Jahr 2016 war ein ganz besonderes Jahr: Wir haben unser Wasserjubiläum gefeiert. Lesen Sie nachfolgend mehr zur Geschichte.

Die Geschichte – Ottheinrich und das Wasser

Als Ottheinrich die Herrschaft über das ihm und seinem Bruder Philipp im Kölner Spruch zugeteilte Fürstentum Neuburg antrat, muss er schon den Wert von klarem und reinem Trinkwasser gekannt haben. Da ihm der Martinsbrunnen (an der Stelle der heutigen Provinzialbibliothek) nur Donauwasser brachte, hingegen im Keller der späteren Restauration „Zum Kurfürsten“ eine sprudelnde Quelle Trinkwasser bester Qualität zur Verfügung stand, ließ er sich von dort täglich mit Hilfe eines Eselgespanns das benötigte Wasser heranschaffen.

Größere Mengen an Wasser brauchte Ottheinrich aber bald an anderen Stellen. Als er den Hofgarten anlegen ließ, benötigte man zu seiner Bewässerung sehr viel Wasser. Hinzu kam aber wohl der Wunsch, es anderen Fürsten der gleichen Zeit gleichzutun, sich neckische Wasserspiele zu schaffen. Hierzu gehörte aber Druckwasser.

Da sich Druckwasser mit Hilfe der damaligen Technik nicht erzielen ließ, kamen wohl die Berater von Ottheinrich auf die Idee, einen Wasserturm zu bauen und das dort nun gesammelte Wasser als Druckwasser zu verwenden. Leider reichten aber die dürfe Pumpanlage des Bächleins am alten Hofgarten nicht mehr aus. In diesem Dilemma lieh sich Ottheinrich bei seinem in München regierenden verwandten, Herzog Wilhelm IV. von Bayern, den wohl als Fachmann anerkannten Zeugmeister Friedrich Praitner aus. Dieser fand auf einem Gelände bei dem auf der linken Donauseite gelegenen Dorf Laisacker vier Quellen. Diese ließ er in einer Brunnstube zusammenfließen und von hier aus mit Hilfe von Deicheln, Leitung in den Wasserturm verlegen. Die Leitung im Wasserturm musste wegen dem hier entstehenden Druck aus Bleirohren gefertigt werden. Wahrscheinlich war auch die über die Donau entlang der Brücke geführte Leitung aus Bleirohren, da sie in Höhe des Geländers angebracht wurde.

Diese Leitung war sowohl für die Bewohner des Schlosses als auch die der Oberen Stadt eine sensationelle Errungenschaft, denn Ottheinrich ließ es nicht damit bewenden, nun gutes Trinkwasser zu jeder Zeit und in ausreichender Menge zur Verfügung zu stellen. Ebenso ließ er dieses Wasser auch in Prunkbrunnen laufen, die er im Schloß und auf dem Markt errichten ließ.

Da jede Wasserleitung, durch die nicht mittels Filtern gereinigtes Wasser geleitet wird, im Lauf der Zeit Verkrustungen des Innenquerschnittes und schließlich eine Verminderung der transportieren Wassermenge erleidet, geschah dies auch sehr bald mit der Laisacker-Neuburg-Wasserleitung. Als schließlich im Laufe der Zeit der Druck nicht mehr ausreichte, das Wasser in der hoch oben im Wasserturm aufgehangenen Kupferkessel zu speisen, hängte man diese immer tiefer, bis der Druck des aus ihm zu den Verbrauchern fließenden Wasser nicht mehr ausreichte, das Wasser zu diesen fließen zu lassen. Also hieß es immer wieder in den Jahrzehnten nach dem Bau der Leitung, Deicheln, und Bleileitungen gegen neue auszutauschen. Ihre Unterhaltung verursachte in zunehmenden Maße Geldaufwand. Zum Ende des 16. Jahrhunderts war die sogenannte Hofwasserleitung so gut wie unbrauchbar geworden. Eine erneute Lösung des Problems der Wasserversorgung musste gefunden werden. So sehen wir von diesem Zeitpunkt an verschiedene Fachleute in Neuburg am Werk, in oder an der Donau oder der Donauinsel Schöpf- bzw. Pumpwerke aufzubauen, die mit Hilfe der strömenden Donau Wasser in den Wasserturm schaffen sollten. Des Kummers und des Geldausgebens gab es kein Ende bis die Dampfkraft in Europa und auch in Neuburg ihren Siegeszug antrat.

125 Jahre Wasserversorgung in Neuburg an der Donau

Neuburg an der Donau scheint mit Wasser gesegnet zu sein. Neben der schönen Donau besitzt die Stadt eine Trinkwasserquelle, die in den Tiefen des Karstgesteins entspringt und klares Wasser für alle Bewohner liefert. Doch bis die Wasserversorgung so gesichert war wie heute, mussten die Neuburger einige Höhen und Tiefen überwinden. Unter anderem verlegten sie kilometerlange Leitungen, gruben tiefe Brunnenlöcher und bauten stattliche Wassertürme. So erzählt die Geschichte der Neuburger Wasserversorgung von vielen technischen Herausforderungen und von einem unvergleichlichen Fortschritt. Die vergangenen 125 Jahre sind jedoch auch von außergewöhnlichen Menschen geprägt, wie etwa von den vielen tatkräftigen Brunnenmeistern. Hier tauchen Sie ein in diese spannende Vergangenheit und in eine Zeit, in der sauberes, stets verfügbares Wasser noch alles andere als selbstverständlich war.

Chronik der Wasserversorgung in Neuburg

1522
Als Fürst Ottheinrich die Regierung antritt, ist die Lage der Wasserversorgung im Schloss und in der Oberen Stadt miserabel. Der Schlossbrunnen fördert nur wenig und qualitativ schlechtes Wasser. Deshalb wird das Trinkwasser mit Maultieren aus dem acht Kilometer entfernten Riedensheim herangeschafft.

1531
Ottheinrich lässt einen Wasserturm in der Oberen Stadt bauen. In dem Turm befindet sich ein Kupferkessel als Hochreservoir für das Wasser aus Riedensheim. Doch auch der Wasserturm bereitet Probleme: Der Druck reicht nicht aus, um genügend Wasser in den Hochbehälter zu befördern.

1532
Bau der Hofwasserleitung: Im Dorf Laisacker werden Höhenquellen entdeckt. Von dort aus kann das Wasser ohne Pumpen bis in den Hochbehälter geleitet werden.

1546
Der Fürst von Neuburg wird gebannt und geächtet. Die Hofwasserleitung, die zum Großteil aus hölzernen Teicheln (Rohren) besteht, wird jahrelang nicht benutzt und verfällt.

1590
Nach Jahre dauernden Planungen und Verhandlungen beginnt der Bau eines neuen Pumpwerks. Ein Wasserrad in der Donau liefert die Energie für die Pumpen, die das Wasser in den Hochbehälter am Schloss befördern. Doch das neue Wasserversorgungssystem funktioniert mehr schlecht als recht – nämlich nur, wenn die Donau genügend Wasser hat.

1632
Im Dreißigjährigen Krieg wird die Donaubrücke zerstört. Da die Wasserleitungen über die Brücke führten, wird auch die Wasserversorgung unterbrochen.

1659
Um das Problem der unzureichenden Wasserversorgung in den Griff zu bekommen, wird die alte Hofwasserleitung instandgesetzt und die Holzrohre werden durch Bleirohre ersetzt. Doch die Reparaturen ziehen sich hin. Immer wieder haben die Bürger kein Wasser.

1824
Die Lage der Wasserversorgung verschlechtert sich weiterhin. Wichtigste Quelle für die Obere Stadt ist der Marienbrunnen. Dort fließt das Wasser jedoch nur langsam, manchmal gibt es tagelang kein Wasser. In der Vorstadt müssen die Menschen auf verschmutztes Brunnenwasser oder Donauwasser zurückgreifen. Immer wieder erkranken und sterben Menschen an verunreinigtem Trinkwasser.

1868
Das Schloss wird dem Militär übergeben. Die Militärverwaltung beklagt, dass auf dem Weg von Laisacker bis zum Wasserturm viel Wasser verloren geht. Die Lage der Wasserversorgung verschlechtert sich mit steigendem Bedarf weiter.

1884
In Frankreich bricht die Cholera aus. Daraufhin werden in vielen Städten Deutschlands Gesundheitsräte ins Leben gerufen. Eine Untersuchung in Neuburg zeigt: 75% des zur Verfügung stehenden Trinkwassers weist eine unzureichende Qualität auf.

1888
Nachdem die Stadt viele Jahre nach einer Lösung der Wasserfrage gesucht hat, gibt sie ihre ursprünglichen Pläne, Fernleitungen zu den Riedensheimer Quellen zu legen, auf. Anstoß dafür ist ein neues Gutachten, wonach am Donauufer ein Grundwassergebiet liegt.

1890
Das Wasserwerk mit Hochbehälter wird errichtet, das Rohrnetz ausgebaut. Viele Haushalte werden an das neue Wasserversorgungsnetz angeschlossen. Die Sorgen um die Hofwasserleitung haben nach mehr als 300 Jahren ein Ende!

1903
Das Wasserwerk wird an das Elektrizitätswerk angeschlossen. Bis dahin wurden die Pumpen mit Dampfmaschinen betrieben.

1934
Der Wasserverbrauch in Neuburg steigt stetig. Die Stadt baut einen zweiten Tiefbrunnen, um die Wasserversorgung sicherzustellen.

1947
Eine längere Trockenheit sorgt für Wassermangel. Die Polizei überwacht den Wasserverbrauch und bestraft Wassersünder.

1960
Ab den 1960er Jahren siedeln sich neue Betriebe in Neuburg an, die Einwohnerzahl steigt. Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung steigt auch der Wasserverbrauch. Das Rohrnetz muss erweitert, verstärkt und verlegt werden.

1961
Elektrizitätswerk und Wasserwerk schließen sich zu einem städtischen Eigenbetrieb mit dem Namen „Stadtwerke Neuburg a. d. Donau“ zusammen.

1976
Der Wasserverbrauch der Stadt ist seit 1960 um 225 Prozent gestiegen. Um die Wasserversorgung sicherzustellen, bauen die Stadtwerke einen neuen Hochbehälter mit 8000 Kubikmeter Fassungsvermögen. Im Jahr 1978 wird der Wasserturm eingeweiht. Das Wasser kann nun über Nacht zu einem vergünstigten Strompreis hinaufbefördert werden.

Im Neuburger Trinkwasser werden Bakterien gefunden. Die Suche nach neuen Quellen beginnt. Im Rahmen eines Grundwassererkundungsprogramms findet das Bayerische Landesamt für Wasserwirtschaft eine starke Wasserader im Sehensander Forst.

1980
Aufgrund des positiven Messergebnisses bohrt die Stadt Neuburg im Sehensander Forst zwei Brunnen. Beide Bohrungen verlaufen jedoch ergebnislos und die Arbeiten werden abgebrochen. Verlust: 1,3 Millionen DM.

1983
Da es keine Alternative zum Karstwasser aus den Tiefenquellen im Sehensander Forst gibt, veranlasst die Stadt Neuburg weitere Untersuchungen, darunter Luftbild­aus­wert­ungen und Bodengasmessungen. Zwei Bohrpunkte werden ausgewählt.

1985
Eine Versuchsbohrung verläuft positiv.
Tiefbrunnen 10 wird erstellt.

1986
Eine weitere Bohrung wird in Auftrag gegeben und Brunnen 11 erstellt. Neuburg besitzt nun zwei ergiebige Tiefen­quellen und plant ein neues Wasserwerk.

1993
Das neue Wasserwerk im Sehen­sander Forst ist fertiggestellt. Da das Tiefenwasser sehr sauerstoffarm ist, wird es in einer Aufbereitungsanlage belüftet und der Eisenanteil reduziert. Seitdem versorgt das Wasserwerk Neuburg und seine Ortsteile mit einwandfreiem Trinkwasser.

Impressum Herausgeber: Stadtwerke Neuburg an der Donau, Heinrichsheimstraße 2, 86633 Neuburg an der Donau Konzeption und Recherche: Florian Kern M.A., Hanna Reiss M.A., D.I.E. Firmenhistoriker GmbH Texte: Natalie Frank Lektorat: Isolde Bacher M.A., text_dienst Redaktion und Koordination: Roman Krüger M.A. , Hanna Reiss M.A., D.I.E. Firmenhistoriker GmbH Bildnachweis: Archiv Hausmann, Archiv Richard Linzi, Archiv Winfried Dier, Bayerische Staatsgemäldesammlungen – Staatsgalerie Neuburg (Inv. Nr. 2449), Historischer Verein Neuburg a. d. Donau, Kunstkreis Neuburg a. d. Donau, Sammlung D.I.E. Firmenhistoriker GmbH, Stadtarchiv Neuburg a. d. Donau, Stadtmuseum Neuburg a. d. Donau